Die Tricks der Werbebranche

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Die Tricks der Werbebranche den potenziellen Kunden / Interessenten zu einem Kauf zu bewegen sind vielfältig.
Die Werbebranche selbst spricht natürlich nicht von Tricks, sondern verwendet eher Begriffe wie z.B. „Strategien“.
Obwohl uns die Werbung oftmals nur nervig oder sogar dumm erscheint, ist sie in der Regel wohldurchdacht.
Ein gerne angewendeter Trick ist z.B. der Versuch die potenziellen Kunden bei ihrer Kaufentscheidung unter Druck zu setzen.
Man denke z.B. an die Aussage, dass ein gewährter Rabatt schon bald endet. Oder, dass nur noch wenige Artikel des angepriesenen Angebots verfügbar sind. Der Marketing-Experte spricht in beiden Fällen auch von künstlicher Verknappung.
Auch wenn Dienstleistungen, wie z.B. Online-Kurse oder Coachings angeboten werden, hört man am Schluss der Werbevideos nicht selten die Aussage, dass die Anmeldefrist schon bald endet und nur noch wenige Plätze vorhanden sind.
Wenn nur noch wenige Plätze vorhanden sind, sich also schon viele Leute angemeldet haben, dann wird zusätzlich noch eine Art social proof (auf deutsch etwa: soziale Bewährtheit) vermittelt. Wenn sich schon viele Leute angemeldet haben, dann muss das Angebot doch gut sein, werden nicht wenige der Interssenten des Angebots denken.
Ein weiterer Gedankengang könnte sein: „Wenn ich das Angebot nicht wahrnehme wird es ein anderer tun und mir entgeht etwas“.
Der Marketing-Experte spricht in diesem Zusammenhang auch von FOMO (Fear Of Missing Out).
Das Erzeugen von FOMO kann daher neben der schon erwähnten künstlichen Verknappung als weiterer Trick der Werbebranche angesehen werden.

Ausnutzung der menschlichen Psyche in der Werbung

Die Teildisziplin, die sich mit der Ausnutzung der menschlichen Psyche in der Werbung befasst, nennt sich Werbepsychologie.
Durch das Auslösen von Emotionen oder die Ausnutzung von Verhaltensmustern wird versucht den Betrachter der Werbung in gewünschter Weise zu beeinflussen.
Zum Beispiel ist es kein Zufall, dass die Protagonisten in TV-Werbespots und Werbevideos fast immer übertrieben gutgelaunt sind.
Ziel ist es diese gute Laune auf den Betrachter der Werbung zu übertragen und positive Emotionen auszulösen. Dies funktioniert deshalb so gut, weil die menschliche Psyche dazu neigt, die wahrgenommenen Emotionen zu übernehmen.
Diese positive Emotionen werden dann mit dem beworbenen Produkt assoziiert. Botschaften und Ereignisse, die mit positiven Emotionen verbunden sind, bleiben außerdem länger im Gedächtnis, was genau so von der Werbebranche gewollt ist.
Fast jeder erinnert sich noch an die positiven Emotionen, die der erste Kuss der Jugendliebe ausgelöst hat.
Die negative Erinnerung an den Brummschädel nach der letzten durchzechten Nacht wird dagegen lieber verdrängt.
In der Steinzeit waren wir alle Jäger und Sammler. Vorräte zu sammeln für schlechte Zeiten war in der Steinzeit sicherlich eine nützliche Sache. In den heutigen Zeiten des Überflusses ist dies aber eher unnötig.
Dieses Verhaltensmuster steckt aber auch heute noch in uns. Diese Tatsache wird von der Werbebranche gerne ausgenutzt um den Verbrauchern zu kommunizieren, dass das angepriesene Angebot vielleicht doch nützlich sein könnte.

Das sogenannte Deutschland-Trikot von check24

das sogenannte check24-Deutschland-Trikot
Abb. 1: check24-Deutschland-Trikot

Nach den allgemeinen Ausführungen wollen wir jetzt ein konkretes Beispiel für die Anwendung der Tricks der Werbebranche betrachten.
Bei dem Beispiel handelt es sich um das sogenannte Deutschland-Trikot, das check24 bei der Fußball-EM 2024 gratis an die Teilnehmer des check24-Tippspiels versendet.
Im Moment – kurz vor Beginn der Fußball-EM 2024 in Deutschland – verfolgt einen sowohl der entsprechende Werbespot im Fernsehen, als auch das Werbevideo im Internet gnadenlos.
In dem Werbevideo ist ein prominenter ehemaliger Fußball-Nationalspieler – nämlich Lukas Podolski – zu sehen. Natürlich trägt er das sogenannte Deutschland-Trikot und erzählt auf einer Bühne stehend, dass dieses gratis von check24 an jeden Tippspiel-Teilnehmer versendet wird.
Lukas Podolski als Werbebotschafter ist für ein Deutschland-Trikot nahezu die Idealbesetzung. Ein bodenständiger und vertrauenswürdiger Sympatieträger und ehemaliger Fußball-Nationalspieler, den fast ganz Fußball-Deutschland kennt und mag.
Lukas Podolski spricht in dem Werbevideo euphorisch von dem check24-Deutschland-Trikot, was vom Publikum im Werbevideo krass gefeiert wird.
Ich bin dagegen der Meinung, dass es sich eher um eine check24-Werbeshirt handelt. Schließlich prangert in großen Buchstaben der Schriftzug „check24“ auf der Brust des Shirts (siehe Abbildung 1).
Mit dem richtigen Werbebotschafter scheint es problemlos möglich, Werbotschaften unters Volk zu bringen, die vielleicht nicht so ganz der Wahrheit entsprechen.

Youtube-Video „Das sogenannte Deutschland-Trikot von check24“

Wenn du wissen möchtest, warum ich das check24-Deutschland-Trikot eher für einen Werbeshirt halte, solltest du dir unbedingt das Video anschauen.
Auch der bereits erwähnte Trick mit den übertrieben gutgelaunten Protagonisten ist in dem check24-Werbevideo wiederzufinden.
Nachdem Lukas Podolski die frohe Botschaft über das check24-Deutschland-Trikot gratis für jeden verkündet hat, wird ein ekstatisch applaudierendes Publikum eingeblendet.
Ziel ist es, diese positiven Emotionen auf den Betrachter des Werbevideos zu übertragen, sodass dieser es kaum noch abwarten kann sein eigenes check24-Deutschland-Trikot in Händen zu halten.

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