Social Share Buttons: sinnvoll oder eher unnötig?

Noch vor wenigen Jahren waren sie überall im Internet. An jeder Ecke stolperte man über Social Share Buttons, die es ermöglichen Web-Inhalte (Blog-Beiträge, Online-Shop-Produkte, etc.) mit Freunden auf den verschiedenen sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter, etc.) zu teilen.
Inzwischen hat die Verbreitung aber erheblich abgenommen.
Stellt sich die Frage, woran das liegt. Die Beliebtheit der verschiedenen sozialen Netzwerke ist unvermindert groß. An abnehmender Nutzung der sozialen Netzwerke kann es daher eigentlich nicht liegen.
Viele Website-Betreiber stellen sich dennoch die Frage, ob der Einsatz von Social Share Buttons sinnvoll oder eher unnötig ist.
Bezüglich der Share-Häufigkeit besteht natürlich eine Abhängigkeit vom Typ der Web-Inhalte deiner Website.
Es macht also einen Unterschied, ob du einen Online-Shop oder einen fachspezifischen Blog betreibst.
Qualitativ hochwertige Blog-Beiträge werden sicherlich häufiger geteilt als Produkte eines Online-Shops.
In diesem Blog-Beitrag stellen wir einige Argumente einander gegenüber, die jeder Website-Betreiber, der vor der Frage steht, ob der Einsatz von Social Share Buttons sinnvoll oder eher unnötig ist, mit in seine Überlegungen einfließen lassen sollte.

Argumente für sinnvoll

Zunächst sollen einige Argumente Pro Nutzung von Social Share Buttons auf der eigenen Website aufgeführt werden.

– Einfache Einbindung in die eigene Website

Da die sozialen Netzwerke von User Generated Content (UGC) leben, wird das Teilen von externen Web-Inhalten gern gesehen und entsprechend unterstützt. Die verschiedenen sozialen Netzwerke stellen daher Buttons extra für das Social Sharing bereit und viele bieten zusätzlich Dokumentationen an, die das Einbinden dieser auf der eigenen Website beschreiben.
Für gängige Web-Plattformen – wie WordPress für Blogs oder Shopify für Online-Shops – gibt es zusätzlich sogenannte Social Share Plugins, mit deren Hilfe das Einbinden von Social Share Buttons noch einfacher ist.
Viele dieser Social Share Plugins sind sogar kostenfrei verfügbar.

– Teilen von Web-Inhalten leichtgemacht

Ein einfacher Mausklick auf einen der Social Share Buttons führt direkt in das jeweilige soziale Netzwerk, wo dann mit einem weiteren Mausklick der geteilte Web-Inhalt veröffentlicht werden kann. Wenn das Teilen von Web-Inhalten derart leichtgemacht wird, stehen die Chancen nicht schlecht, dass dies auch tatsächlich von vielen Besuchern deiner Website gemacht wird.

– Erhöhte Reichweite der eigenen Web-Inhalte

Wie bereits erwähnt, ist die Beliebtheit der sozialen Netzwerke unvermindert groß. Geteilte Web-Inhalte deiner Website werden demzufolge von einer großen Anzahl an Nutzern der sozialen Netzwerke gesehen. Die Reichweite erhöht sich noch dadurch, dass viele soziale Netzwerke es ihren Nutzern leicht machen die geteilten Web-Inhalte weiter zu teilen. Im Idealfall geht dein Web-Inhalt viral auf einem der sozialen Netzwerke. Die Reichweite erhöht sich dann exponentiell. Ähnlich einem Virus in einer Pandemie, wie wir alle in der Corona-Zeit gelernt haben.

– Gesteigerte Besucherzahlen

Durch das Teilen und der damit verbundenen Verbreitung der Web-Inhalte auf den verschiedenen sozialen Netzwerken steigt auch die Sichtbarkeit der eigenen Web-Inhalte. Handelt es sich bei dem geteilten Web-Inhalt beispielsweise um den verlinkten Titel eines Blog-Beitrags, so werden sicher einige Social-Media-Nutzer auf diesen klicken, um den kompletten Blog-Beitrag zu lesen. Da der verlinkte Titel auf die eigene Website führt steigern sich dadurch die Besucherzahlen der eigenen Website.

Argumente für eher unnötig

Natürlich gibt es auch einige Contra-Argumente, also Argumente, die den Einsatz von Social Share Buttons eher unnötig erscheinen lassen.

– Verunstaltung des Website-Designs

Die Social Share Buttons werden von den sozialen Netzwerken selbst zur Verfügung gestellt. Als Website-Betreiber hat man daher keinen Einfluss auf deren farbliche und grafische Gestaltung. Je nach Aussehen des Designs der eigenen Website können die eingebundenen Social Share Buttons wie ein Fremdkörper auf der eigenen Website wirken. Die Einbindung der Social Share Buttons kann sich also nachteilig auf die UX (User eXperience) der Besucher deiner Website auswirken.

– Ablenkung von den eigentlichen Web-Inhalten

In der Regel versucht man die Besucher der eigenen Website mit den Web-Inhalten zu fesseln und im Idealfall zum längeren Verweilen auf der Website zu bewegen. Oftmals versucht man als Website-Betreiber auch die Besucher zu einer bestimmten Handlung zu bewegen, wie z.B. der Anmeldung zu einem Newsletter oder ähnlichem.
Besonders bezüglich solcher Call-to-actions (CTA) sind Social Share Buttons eher kontraproduktiv. Sie bieten dem Besucher eine Handlungsalternative und lenken damit von den eigentlichen Web-Inhalten ab.
Man denke z.B. an einen Online-Shop. Wenn innerhalb des Online-Shops vom potenziellen Kunden ein Inhalt geteilt wird anstatt einen Einkauf zu tätigen, so kann das nicht im Sinne des Online-Shop-Betreibers sein.

– Verlangsamung der Website

Oftmals werden die Social Share Buttons mittels sogenannter plugins in die eigene Website eingebunden. Plugins sind Software-Komponenten die eine bestimmte Funktionalität bereitstellen, in diesem Fall das Social Sharing von Web-Inhalten.
Je mehr plugins eine Website enthält, desto länger werden die Ladezeiten. Wie groß dieser Zeitzuwachs ist hängt natürlich von der Komplexität der plugins ab. Man sollte in jedem Fall sicherstellen, dass die Ladezeiten eine gewisse Größenordnung nicht überschreiten.

– Verletzung von Datenschutzrichtlinien

Seit Mai 2018 ist die DSGVO in Kraft. Diese untersagt die Übermittlung von personenbezogenen Nutzerdaten an Dritte ohne Wissen oder Enwilligung des Nutzers. Genau dies geschieht aber, wenn man nicht die richtige Methode zur Einbindung der Social Share Buttons in die eigene Website einsetzt. Schon der kleinste Fehler kann zu großem Ärger führen. Die sicherste Methode diesen Ärger zu vermeiden ist natürlich auf Social Share Buttons zu verzichten.

Wichtig beim Einsatz von Social Share Buttons

Entscheidet man sich für den Einsatz von Social Share Buttons auf der eigenen Website, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.

– Datenschutzkonformer Einsatz von Social Share Buttons

Wichtiger Hinweis vorweg:
Ich bin kein Jurist. Bei den nachfolgenden Ausführungen handelt es sich daher NICHT um eine Rechtsberatung, sondern um meine persönlichen Ansichten.

Die offiziellen Social Share Buttons vieler sozialer Netwerke – wie Facebook, Twitter, etc .- sammeln schon beim Aufrufen der Website Nutzerdaten und übermitteln diese an das jeweilige soziale Netzwerk. Die Übermittlung der personenbezogenen Nutzerdaten erfolgt also quasi im Verborgenen und damit ohne das Wissen der Nutzer.
Leider gilt dies auch für zahlreiche Social Share Plugins.
Aus Datenschutzsicht ist diese Datenübermittlung ohne konkrete Einwilligung bzw. ohne das Wissen der Nutzer natürlich unzulässig.
Jetzt die gute Nachricht: Nach Einführung der DSGVO im Mai 2018 haben kluge Köpfe die sogenannte Shariff-Lösung entwickelt.
Die Shariff-Lösung sorgt dafür, dass die Verbindung zu den sozialen Netzwerken erst dann hergestellt wird, wenn der Nutzer aktiv auf einen der Social Share Button klickt. Vorher werden keinerlei Daten an die Betreiber der sozialen Netzwerke gesendet – auch nicht in anonymisierter Form. Auf diese Weise sollte gewährleistet sein, dass trotz Einbindung der Social Share Buttons die Datenschutzrichlinien der DSGVO eingehalten werden.
Wir empfehlen daher dringend für die Einbindung von Social Share Buttons ein plugin zu verwenden, welches die Shariff-Lösung implementiert.
Für viele gängige Web-Plattformen (WordPress für Blogs, Shopify für Online-Shops) existieren fertige plugins, die oftmals sogar kostenlos verfügbar sind.

Genauso wichtig wie der datenschutzkonforme Einsatz der Social Share Buttons ist die Erweiterung der Datenschutzerklärung der eigenen Website um einen Abschnitt, der auf die Verwendung der Social Share Buttons eingeht.
Ein einfacher Hinweis in der Datenschutzerklärung über den Einsatz von Social Share Buttons ist dabei angeblich nicht ausreichend. Man sollte den genauen Wortlaut des gerade erwähnten Abschnitts in der Datenschutzerklärung unbedingt sorgfältig recherchieren.

– Interessen der Leser / Besucher beachten

Viele Social Share Plugins ermöglichen die Einbindung der verschiedensten sozialen Netzwerke (Facebook, Twitter, Pinterest, LinkedIn, etc.). Nach dem Motto „viel hilft viel“ einfach die Share Buttons aller sozialen Netzwerke einzubinden ist möglicherweise nicht die beste Idee.
Stattdessen sollte man sich fragen, wo die Interessen der Leser / Besucher der eigenen Website liegen. Basierend auf der Antwort sollte man dann nur die relevanten sozialen Netzwerke zum Teilen der eigenen Web-Inhalten anbieten.
Beispielsweise darf bei einem fachspezifischen Blog der Social Share Button der Business-Plattform LinkedIn nicht fehlen. Der Social Share Button des auf „hübsche Bildchen“ fokussierten sozialen Netzwerks Pinterest macht in einem solchen Fall eher weniger Sinn.
Beschränkt man die Anzahl Social Share Buttons auf die wenigen relevanten Netzwerke, so werden die Leser / Besucher ihr favorisiertes Netzwerk einfacher finden. Das wird die Chancen auf einen Social Share sicherlich positiv beeinflussen.

Wie die nachfolgenden Abbildung zeigt, haben wir uns hier auf diesem Blog auf die Social Share Buttons von insgesamt 3 sozialen Netzwerken beschränkt.

Social Share Buttons von insgesamt 3 sozialen Netzwerken
Abb. 1: Social Share Buttons von insgesamt 3 sozialen Netzwerken

Fazit

Die Frage, ob Social Share Buttons sinnvoll oder eher unnötig sind, muss wohl jeder – unter Abwägung der genannten Argumente – für sich selbst beantworten.
Bedenken sollte man allerdings, dass besonders wenn die eigene Website relativ neu ist im Netz, die Gefahr groß ist in den unendlichen Weiten des Internets unterzugehen. Eine der Herausforderungen, denen Website-Betreiber besonders am Anfang gegenüberstehen, ist es daher die Sichtbarkeit der eigenen Website zu erhöhen. Soziale Netzwerke sind immer noch die Plattformen, auf denen viele Leute die meiste Zeit im Internet verbringen. Geteilte Web-Inhalte auf den sozialen Netzwerken können daher sicherlich zu einer erhöhten Sichtbarkeit beitragen.
Besonders als Betreiber einer neueren Website, sollte man daher – unserer Meinung nach – nicht auf Social Share Buttons verzichten.
Beachten sollte man allerdings unbedingt die im Abschnitt „Wichtig beim Einsatz von Social Share Buttons“ aufgeführten Punkte.
Die beiden nachfolgenden Buttons / Links verlinken auf Social Share Plugins, die das Einbinden von Social Share Buttons auf den gängigen Web-Plattformen WordPress und Shopify zum Kinderspiel machen.

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